Etwas anders als ihre Nachbarn im Waghäuseler Stadtteil Wiesental feiert die 31-jährige Kathrin Ciura das Weihnachtsfest. Ihre Eltern stammen aus dem früheren Ostbrandenburg, das heute zu Polen gehört. Die junge Wiesentalerin wurde in Landsberg an der Warthe geboren und kam mit gerade drei Jahren nach Deutschland. Auch heute noch werden Bräuche und Gepflogenheiten aus der alten Heimat gepflegt.



„Weihnachten ist das größte Familienfest, deshalb wird im Kreis der Familie gefeiert. Mit dem ersten Advent beginnt die Fastenzeit, das heißt, bis zum Heiligabend darf freitags kein Fleisch gegessen werden“, so berichtet die Kauffrau für Bürokommunikation und alleinerziehende Mutter, die im Waghäuseler Integrationsverein mitarbeitet. Erst wenn abends der erste Stern am Himmel zu sehen ist, beginnt das Weihnachtsessen. Das Menü besteht traditionell – entsprechend der Anzahl der Apostel – aus zwölf verschiedenen Gerichten. Auf dem Tisch steht immer ein Gedeck mehr: für den Fall, dass unerwarteter Besuch kommt.

An Heiligabend wird eine Kerze auf das Fensterbrett gestellt und angezündet: zum Gedenken an die Verstorbenen. Und üblich ist, dass der Weihnachtsbaum frühestens am Morgen des 24. Dezember geschmückt wird.

Mit freundlicher Genehmigung vom Autor

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