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Der im Jahre 2009 gegründete Verein „Dialog, Integration und Freundschaft Waghäusel“ – kurz DIF genannt – ist nach eigenem Bekunden ein Ort, wo Menschen mit und ohne Migrationshintergrund auf ehrenamtlicher Basis zusammenkommen, um die Integration ausländischer Mitbürger aus der ganzen Region zu fördern und zu verbessern. Dabei lautet die Botschaft des rührigen Teams um deren Vorsitzende Ebru Baz: „Wir engagieren uns für unsere gemeinsame Heimat, für Europa, Deutschland, Baden-Württemberg“. Die frühere Stadträtin macht stets deutlich: „Wir stehen gemeinsam für das deutsche Grundgesetz ein, für die Menschenrechte und für eine Gesellschaft der Freiheit, Solidarität, Leistungsbreitschaft und Verantwortung“. Christen, Muslime sowie Anders- und Nichtgläubige arbeiten auf der Grundlage gemeinsamer Werte zusammen, zumal sich der Verein klar zu Demokratie, Dialog und Frieden bekennt. „Fremdenfeindliche Tendenzen, Parallelgesellschaften, Extremismus, Zwang und Gewalt haben bei uns keinen Platz“, heißt es weiter.

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Bei einem Empfang in den mit vielen Landesflaggen geschmückten Räumen der Bolandenschule Wiesental konnte jetzt die Vorstandspitze des Integrationsvereins neben Gästen aus der ganzen Region auch zahlreiche Prominenz aus Politik und öffentlichen Einrichtungen willkommen heißen. So waren neben dem Landtagsabgeordneter Ulli Hockenberger aus Bruchsal auch Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick aus der Barockstadt sowie die Bürgermeister Stefan Martus (Philippsburg), Martin Büchner (Oberhausen-Rheinhausen) und Thomas Deuschle (Waghäusel) in die Große Kreisstadt gekommen. Ebenso der stellvertretende Bürgermeister Frank Hörter aus Pfinztal, Beigeordneter Dieter Day aus Philippsburg und der frühere Rathauschef aus Waghäusel und heutige Ehrenbürger Robert Straub. Vom Polizeirevier Philippsburg war Peter Kremer und vom Polizeiposten Bruhrain Christopher Moll angereist. Last not least konnte Ebru Baz auch Mebsure Tasin von türkischen Generalkonsulat Karlsruhe begrüßen. Waghäusels Oberbürgermeister Walter Heiler lobte den Verein für dessen großes Engagement, das bis weit über die Kreisgrenzen hinaus große Beachtung finde. In seiner Begrüßung und Ansprache ging das Stadtoberhaupt auch auf die Flüchtlingsproblematik sowie die jüngsten, feigen Anschläge ein und stellte die rhetorische Frage: „Welchen Schutz gibt es angesichts der aktuellen Weltlage und was ist ein gutes Leben?“. In seinem Plädoyer für ein friedliches Miteinander nannte der Verwaltungschef der 21 000-Einwohner-Kommune, in der Menschen aus 80 verschiedenen Nationen leben, Dinge wie Familie, Freunde oder Nachbarn. Mit einem Spruch seiner früheren Klavierlehrerin „Nimm die Menschen so wie sie sind – und nicht wie sie sein sollen“, schloss Heiler seine Ausführungen und beendete unter dem Beifall des Auditoriums: „Ich freue mich, dass es den Integrationsverein gibt, der unter anderem auch junge Menschen hinführt, die deutsche Sprache zu erlernen“. Im Anschluss gab die Vorsitzende zusammen mit Özgür Sahin in einer Präsentation einen umfassenden Jahresrückblick über die Arbeiten des rührigen Vereins, der sich seit Anbeginn das Motto „Integration ist kein Zufall“ auf seine Fahnen geschrieben hat. Neben sportlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten stand der interkulturelle Dialog mit Schulen und Einrichtungen, Naturschutz und Spenden sowie das alljährliche „Hoffest der Kulturen“ (das am Sonntag, 28. Mai bereits zum 9. Mal über die Bühne geht) im Fokus. Im Mittelpunkt der Zusammenkunft stand jedoch die Vergabe des von der Sparkasse Kraichgau gestifteten „Integrationspreises 2017“, der aktuell an den, im Januar 2015 gegründeten, Verein „Waghäusel hilft e.V.“ um deren Vorsitzende Saskia Heiler geht. Die zweite DIF-Vorsitzende Natalie Schwender stellte den Verein, der sich in der Hauptsache um die Unterstützung von Flüchtlingen kümmert, vor und betonte die besondere Initiative der vielen ehrenamtlich tätigen Menschen. Der Neujahrsempfang wurde von vier Studenten der Orientalischen Musik-Akademie/Pop-Akademie Mannheim mit herrlichen Klängen begleitet, wobei syrische, griechische und türkische Instrumente zum Einsatz kamen. Infos zum Verein unter www.dif-waghaeusel.de  

Text/Foto: Hans-Joachim Of

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