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Es gehe darum, Demokratie und Rechtsstaat zu verteidigen und dem Extremismus und Hass gegen Flüchtlinge einen Riegel vorzuschieben, betonte auffallend emotional OB und Schirmherr Walter Heiler, MdL. „Wir sind und bleiben eine weltoffene, freundliche und liebenswerte Stadt. Hier in Waghäusel lebten schon lange vor der aktuellen Flüchtlingssituation viele Menschen aus über 80 Nationen friedlich miteinander. Alle, die einst als Fremde zu uns gekommen sind, haben hier bei uns eine Heimat gefunden – und auch zu unserem Wohlstand beigetragen“, machte das Stadtoberhaupt deutlich. Seine Botschaft an die „Bückles“: In Waghäusel gebe es keinen Platz für radikales Verführertum, für Hasstiraden oder gar Gewalt.

 

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Ähnlich sah es Ebru Baz-Karasu vom Integrationsverein. Die 36-Jährige warnte davor, die Verbreitung rechtsradikalen Gedankenguts nicht einfach zu ignorieren und dem Treiben „teilnahmslos“ zuzusehen. Für sie stelle sich die Frage, „ob wir den Menschen, die hier um Asyl bitten, mit Hilfsbereitschaft, Respekt, Würde und einem Mindestmaß an Mitmenschlich begegnen, sagte sie unter langanhaltendem Beifall. Die Aufmarschtruppe „Steh auf“ schüre Ängste und nutze diese Ängste für ihre dumpf-braune Propaganda.

Die Gruppierung „Steh auf für Deutschland“ wollen bewusst einen Keil in die Gesellschaft treiben, so die Überzeugung von Saskia Heiler von
Flüchtlingshilfe „Waghäusel hilft“. Dem „Steh auf“ der Braunen müsse mit einem „Aufstand der Anständigen“ begegnet werden werden, forderte die 32-Jährige in ihrer engagierten Ansprache. Im ersten Halbjahr 2015 habe es bundesweit 202 Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte gegeben, fast alle mit rechtsradikalem Hintergrund. So etwas wie „Lichtenhagen“ mit dem verbrecherischen Brandanschlag dürfe sich nicht wiederholen. „Wir stehen und kämpfen für ein Deutschland der Menschlichkeit.“

Harmlos fiel die spontane Ansprache eines Antifa-Vertreters aus, der angesichts der braunen Gefahr zu Solidarität aufrief.

 

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