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„Klasse. Draußen im Regen stehen mehr Leute als drinnen im Warmen sitzen“, so freuten sich die Demonstranten. Mindestens 200 Menschen, mehr Frauen als Männer, setzten nach eigenem Bekunden ein „öffentliches Zeichen gegen Rassismus und Intoleranz“.

Zu der Kundgebung hatten der Waghäuseler Integrationsverein und die Initiative „Waghäusel Hilft“ aufgerufen.

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Auf der Grünfläche gegenüber der Rheintalhalle bot sich ein ungewöhnliches Bild. Mitglieder und Sympathisanten der SPD, „NEWS“, Jusos und der zwei neuen Kommunalwahllisten – die „Unabhängigen“ und die „Grünen“ – machten ihrem Unmut Luft, hielten Dutzende von Transparenten hoch und nutzten auch Trillerpfeifen: nicht um die AfD-Redner zu stören (drinnen in der Halle hörte man nichts), sondern um die oft mit eingezogenem Kopf in die Halle schleichenden Besucher auf die „Gegenseite“ aufmerksam zu machen.

Etwa 20 Waghäuseler dürften zu Jörg Meuthen geströmt sein, bemerkten zwei ortskundige Ordner draußen. Sogar Autos aus Böblingen und Rastatt standen auf den Parkplätzen. Dass der AfD-Spitzenkandidat nirgends auf dem Weg in die Rheintalhalle zu sehen war, ärgerte viele der Wartenden, die ihm die Benutzung eines Schleichwegs unterstellten. Zu den Versammelten entlang der Rheinstraße gehörten Vertreter der IG Metall und kirchlicher Organisationen, der Philippsburger Bürgermeister Stefan Martus und Beigeordneter Dieter Day. „Hier in Waghäusel ist kein Platz für Fremdenfeindlichkeit.

Das wollen wir heute deutlich machen. Wenn die AfD zu einer Kundgebung aufruft, dürfen wir das genauso. Es kann ja nichts ein, dass sich die demokratischen Parteien für ihr Auftreten schämen müssen“, so Ebru Baz (Integrationsverein).

Bei der Kundgebung herrschte auffällige Harmonie: trotz der unterschiedlichen Couleurs. „Wer immer nur schweigt und den Anfängen nicht wehrt, macht sich mitschuldig an einer unheilvollen politischen Entwicklung.“

Termin: Freitag, 16.30 Uhr: Kundgebung in Philippsburg (Marktplatz)

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