„Vorbildliches Engagement“ der „Schillerschulfamilie“


Neujahrsempfang mit Vergabe des ersten regionalen Integrationspreises


Waghäusel(ber). Der Träger des ersten Integrationspreises in der Stadt Waghäusel – und auch in der Region – ist die „Schulfamilie“ der Schillerschule Kirrlach. Mit dieser Auszeichnung Übergabe des Integrationspreises an die Schillerschule Kirrlachsoll jährlich ein „besonders vorbildliches Engagement“ von Schulen, Institutionen, Vereinen und Privatpersonen gewürdigt werden, die sich im alltäglichen Leben um die Förderung der Integration und der Gleichberechtigung ausländischer Mitbürger verdient gemacht haben.


Bei seinem ersten Neujahrsempfang überreichte der vor knapp zwei Jahren gegründete und weiter anwachsende „Verein für Dialog, Integration und Freundschaft“ in Waghäusel den neuen Integrationspreis in Form einer großen Urkunde aus Dekorglas an Rektor Franz Fischer. Die Schillerschule, die sich als „Schulfamilie“ verstehe, sei glücklich und stolz über die Ehre, die ihr damit zuteil werde, betonte der Schulleiter. Für die Vorsitzende des Integrationsvereins, die muslimische Stadträtin Ebru Baz, ist das Engagement der Lehrer und Schüler, die in großer Zahl vertreten waren, „geradezu beispielgebend“ in der Integrationsarbeit.


Der nachhaltige Erfolg der Schule sei auch der Lehrerin Susanne Egenberger zu verdanken, der Leiterin der Integrationsgruppe „Come Together“. Für den imposanten Gesangsauftritt der rund 20 Schüler gab’s lang anhaltenden Beifall. Mit mehr als 250 Gästen waren der erste Neujahrsempfang und die erste Preisverleihung im Pfarrzentrum, in dem 30 verschiedene Nationalflaggen hingen, ein voller Erfolg. Bürgermeister Walter Heiler MdL lobte in seiner Ansprache den über die Stadtgrenzen hinaus bekannten rührigen Verein und dessen erfolgreiche Arbeit. Auch vom Bundestagsabgeordneten Olav Gutting, von Pastorin Charlotte Kurtz-Höfle und von Pfarrer Christian Breunig gab es viel Lob und gute Wünsche für die Zukunft.


Mit dem Integrationspreis als Dank und Anerkennung werde zudem die Durchführung innovativer Projekte gewürdigt, hob Ebru Baz hervor, ebenso die Förderung der Bildungschancen insbesondere von Kindern aus Zuwandererfamilien. Zudem soll der Einsatz für ein tolerantes Zusammenleben von Einheimischen und Zugewanderten honoriert werden. In der Stadt Waghäusel leben Menschen aus 78 Nationen.


„Migration und Integration haben eine zentrale Bedeutung nicht nur in unserem Land, sondern in ganz Europa“, ließ Ebru Baz wissen. „Aber Polemik oder Pessimismus bringen uns nicht weiter“, erklärte sie mit Blick auf die „nicht hilfreichen Sarrazin-Äußerungen“. Deswegen wolle der Integrationsverein ein Zeichen setzen und belegen, dass Integrationsbemühungen durchaus Erfolge haben können. Es gebe vor Ort viele Beispiele für gelungene Integration, über die leider viel zu wenig berichtet werde.


„Wir sehen in den verschiedenen Kulturen eine Bereicherung für unsere Gesellschaft.“ Gerade in den Kommunen entscheide sich, ob und wie das Zusammenleben mit den Migranten gelingt. Mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation stellte der Verein seine vielfältigen Aktivitäten und Initiativen vor: rund 40 in den knapp zwei Jahren. Die vierköpfige Musik- und Gesangsgruppe „Emotion“ bereicherte das Zwei-Stunden-Programm.

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