Was kann man tun, um Kindern mit Migrationshintergrund den Zugang zur Musikschule – konkret zum Instrumentalunterricht – zu erleichtern? Wie lässt sich das Interesse wecken und steigern? Diese und weitere Fragen erörterten Vertreter des Integrationsvereins („Verein für Dialog, Integration und Freundschaft“ – DIF) Waghäusel mit der Leitung der Musikschule Waghäusel-Hambrücken, Karl-Heinz Steffan und Ute Widdermann.



Erreicht die Schule auf dem ehemaligen Südzuckergelände mit ihren vielfältigen Angeboten auch alle Kinder und Jugendliche? Waghäusel sei in der glücklichen Lage, in der bereits 1975 gegründeten Einrichtung musikalische Talente in der Stadt und Umgebung umfassend fördern zu können. Laut Erfahrungen und Recherchen des Integrationsvereins ist der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund gering; er könnte durchaus höher sein.

Umfragen des DIF unter Migrantenkindern haben ergeben, so die Vorsitzende Ebru Baz, dass der geringe Anteil oft nicht am mangelnden Interesse liegt, sondern mitunter an der Finanzierung des Unterrichts, an der Beitragshöhe. Mitunter handele es sich um Mehrkindfamilien. Bei der gut zweistündigen Gesprächsrunde wies die Schulleitung darauf hin, dass es immerhin so um die zehn Prozent Schüler mit Migrationshintergrund gibt. Überwiegend sind es türkische Kinder.

Beide Seiten wollen versuchen, den Kindern, insbesondere den Kindern aus Mehrkindfamilien und sozial schwächeren Familien, die Möglichkeit zu geben, über eine „Kooperation“ einen Unterricht zu ermöglichen. Zum Einstieg bietet die Musikschule auch Schnup-perkurse an. Die Schule zeigt sich sehr flexibel, wie Zugänge zum Instrumentalunterricht ermöglicht und ausgestaltet werden können. Steffan verwies auch auf den bestehenden Förderverein.

Besprochen wurde zudem, dass die Musikschule beim vom Integrationsverein organisierten jährlichen „Hoffest der Kulturen“ präsent ist. In Form einer aktiven Beteiligung mit einem Informationsstand soll versucht werden, viele Kinder für die Musikschule zu interessieren. Auch wird die Schule die Palette ihrer Möglichkeiten und Angebote darstellen. Bei 1.200 Besuchern – wie 2012 – sollte ein Erfolg herbeiführbar sein.

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